ANDRE KRAMMER






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Zur Serie Notld 3: Das Triptychon ist ein Spin-off der Notld Serie, die auf einer Serie von Standbildern aus George A. Romeros Horrorfilm Night of the Living Dead (1968) basiert. Wieder geht es um Übersetzung aus dem Medium des Films in das Medium der Grafik und die Frage der Kraft der Bilder außerhalb des Kontextes der Handlung des Films. Bilder, die sich ins kollektive Gedächtnis eingeschrieben haben, werden so aus ihrem ursprünglichen Zusammenhang herausgelöst und auf einer autonomen Ebene neu verhandelt. Im Gegensatz zu den übrigen Figuren der Serie, die in den 1:1 Maßstab rückübersetzt wurden, wurden die Köpfe um das 2,5-fache vergrößert. Auch durch die Reduktion der Figur auf den Kopf/Schädel wird die traumhafte, surreale Wirkung der Physiognomie gesteigert. Ein zweifacher Blick wird thematisiert. Jener des Betrachters/der Betrachterin und der blinden bzw. verdeckten und sehenden Augen auf Bildebene - es handelt sich um einen gebrochenen, verzerrten Spiegelblick. Die klassische Form des Triptychons steht im Spannungsverhältnis zum kulturellen Kontext des zugrunde liegenden Genrefilms. Die nächtliche Schwärze des Schwarz-Weiß Films - die Handlung erstreckt sich im Wesentlichen über eine einzige Nacht - die dunkle Leinwand auf der die Gestalten (Untoten) erscheinen, wird durch das Weiß des Papiers ersetzt. Der ursprüngliche Kontext (Film) wird so ausgeblendet und die jeweilige räumliche Situation zwischen Zeichnung und Betrachter/Betrachterin tritt in den Vordergrund. Wie im Film bleiben die Leerstellen das Entscheidende. Die fehlende Begründung fordert den Betrachter zur Deutung und (Re-)Interpretation auf. AK